Der Verband für nachhaltige Agri-PV (VnAP) hebt die Bedeutung der kürzlich eingeführten DIN SPEC 91492 für Agri-Photovoltaik-Anlagen im Bereich der Nutztierhaltung hervor. Die Spezifikation stellt einen wichtigen Schritt für die zukünftige Regelsetzung dar, jedoch sieht der Verband weiterhin erheblichen Bedarf für strengere und differenziertere Rahmenbedingungen.
Im Vergleich zur früheren DIN SPEC 91434, die sich auf die landwirtschaftliche Hauptnutzung konzentriert, markiert die neue Norm einige Fortschritte, wie die unbedingte Sicherstellung der Wasserverfügbarkeit. Dennoch reicht sie laut VnAP nicht aus, um als alleinige Grundlage für gesetzliche Regelungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), im Bauplanungsrecht oder in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu dienen. Es bestehen weiterhin Lücken in der Gewährleistung der landwirtschaftlichen Hauptnutzung.
Kritisiert wird das Fehlen spezifischer Kriterien wie:
- Eine differenzierte Betrachtung verschiedener Arten der Tierhaltung (z.B. Großtiere versus Geflügel).
- Quantifizierbare und messbare Kriterien für die Bewirtschaftbarkeit sowie die Wasser- und Lichtverfügbarkeit.
- Klare Regelungen und Grenzen für die Umnutzung von hochwertigen landwirtschaftlichen Flächen, die mit herkömmlicher Photovoltaik und bestimmten Tierhaltungsformen wie Schafen und Geflügel vereinbar sind.
- Definierte Vorschriften für die Prüfung des landwirtschaftlichen Nutzungskonzepts durch neutrale und staatliche Instanzen.
- Genauere Abgrenzung zu konventionellen Freiflächen-Photovoltaikanlagen.
Der VnAP betont, dass die DIN SPEC 91492, obwohl sie wichtige Impulse liefert, nicht ausreicht, um die notwendige Priorisierung der landwirtschaftlichen Nutzung in Agri-PV-Anlagen vollständig zu garantieren. Der Verband sieht die Spezifikation als einen möglichen Baustein für eine umfassendere Regelgebung, die durch zusätzliche Anforderungen und Auslegungsvorgaben ergänzt werden muss, um die nachhaltige Nutzung von Agri-PV sicherzustellen.