Laut einer gemeinsamen Prognose der FAO und der OECD wird das weltweite Wachstum der Biokraftstoffproduktion und des Verbrauchs bis zum Jahr 2033 eine Abschwächung erfahren. Erwartet wird ein jährlicher Anstieg von jeweils 1,5 % in beiden Bereichen. Dieser Zuwachs bleibt deutlich hinter der Wachstumsrate der vergangenen zehn Jahre zurück. Der aktuelle Bericht des Deutschen Bauernverbands führt diese Entwicklung vor allem auf die reduzierten Fördermaßnahmen für konventionelle Biokraftstoffe in Industrieländern und die steigende Popularität von Elektrofahrzeugen zurück.
Die Mehrheit des zukünftigen Wachstums der Biokraftstoffnachfrage wird in Schwellenländern wie Indien, Brasilien und Indonesien erwartet, was zu einer Verschiebung der Marktanteile führen dürfte. Bis 2033 wird prognostiziert, dass die Produktion von Ethanol und Biodiesel weltweit auf 155 bzw. 79 Milliarden Liter ansteigen wird. Der Rohstoffmix für Ethanol im Jahr 2023 setzte sich zusammen aus 59 % Mais, 24 % Zuckerrohr, 6 % Melasse und 2 % Weizen, während andere Getreidesorten zusammen mit Maniok und Zuckerrüben 9 % ausmachten. Biodiesel wurde zu 65 % aus Pflanzenölen (darunter 30 % Palmöl, 20 % Sojabohnenöl und 11 % Rapsöl) gewonnen, 27 % stammten aus recycelten Speisefetten und die verbleibenden 8 % aus anderen Nicht-Speiseölen und tierischen Fetten.
Ein bedeutender Aspekt der Biokraftstoffproduktion ist die Entstehung von pflanzlichen Nebenprodukten, wie etwa 40 % Schlempe bei Getreide und etwa 60 % Schrot bei Raps, die als Tierfutter genutzt werden. Diese Verwendung trägt dazu bei, den Netto-Flächenbedarf für energetische Zwecke signifikant zu reduzieren. Der Internationale Getreiderat gibt an, dass im Wirtschaftsjahr 2024/25 rund 8 % der weltweiten Getreideernte (ohne Reis) zur Ethanolherstellung verwendet werden. Weitere 9 % des Getreides fließen in andere industrielle Prozesse, wie etwa die Stärkegewinnung. 45 % der Ernte dienen als Futtermittel und 33 % werden direkt von Menschen verzehrt. Die restlichen 5 % sind für Saatgut und durch Verluste bedingt.