Neuseelands Rinder- und Schafhalter sehen sich durch die Vielzahl der politischen Regulierungen und Auflagen in ihrer Existenz bedroht.
Neuseelands Rinder- und Schafhalter haben die Kampagne «Kiwis unterstützen landwirte» gestartet, mit der die Bevölkerung über die «lähmende Regierungspolitik» aufgeklärt und um mässigenden Einfluss auf Politiker gebeten wird.
Irreparabler Schaden
Die Initiatoren bekräftigen, nicht gegen einen Nachhaltigkeitswandel zu sein. Allerdings dürfe dieser nicht überzogen, sondern müsse praktikabel sein. Zu den Unterstützern gehört auch der Branchenverband Beef + Lamb New Zealand (B+LNZ).
Dessen Geschäftsführer Sam McIvor beklagte, dass viele politische Massnahmen isoliert entwickelt worden seien. «Die kumulativen Auswirkungen müssen überprüft werden, denn die Kombination dieser Regeln verursacht irreparablen Schaden», betonte McIvor.
Kohlenstoff statt Kühe
Zu den problematischen Bereichen mit Überregulierungen gehören aus Sicht der Farmer der Wasserschutz, die Methanreduktion und der Artenschutz. «Am dringlichsten ist jedoch die ausser Kontrolle geratene Umwandlung von Schaf- und Rinderfarmen in Kohlenstoff-Farmen», hob der Verbandsgeschäftsführer hervor.
Die Presseverantwortliche Gwyn Jones von der Gruppe «50 Shades of Green» erläuterte: «Da der Kohlenstoffpreis steigt, werden immer mehr Farmen verkauft und in Kohlenstofffarmen umgewandelt, damit die Emittenten fossiler Brennstoffe ihre Emissionen ausgleichen können, anstatt sie zu verringern.» Das sei eine kurzfristige Lösung, die auf Kosten der ländlichen Gemeinden und der Lebensmittelproduktion gehe.
«Rinder und Schafe wachsen nicht auf Bäumen, sondern werden auf Wiesen und Weiden gehalten», so Jones. McIvor forderte von der Regierung, den Anteil der Forstwirtschaft, der im Rahmen des Emissionshandelssystems ausgeglichen werden könne, zu begrenzen.
Bevölkerung soll helfen
Was die biologische Vielfalt und die Emissionen angehe, leisteten die Schaf- und Rinderhalter in Neuseeland bereits ihren Beitrag. Die Treibhausgasemissionen seien seit 1990 bereits um 30 % reduziert worden. Zudem seien die Rinder- und Schafhalter wichtige Bewahrer der neuseeländischen Artenvielfalt. Wenn alles voller Bäume stehe, gehe die Biodiversität verloren, erklärte McIvor. Bei den Methanreduktionszielen verlange die Regierung vom Schaf- und Rindfleischsektor deutlich mehr als von den Emittenten fossiler Brennstoffe.
All dies führe zu Betriebsaufgaben in einem wichtigen Wirtschaftssektor, weshalb die Bevölkerung nun mit der Kampagne um Unterstützung gebeten werde.
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Quelle: schweizerbauer.ch