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Cannabis statt Schweine?

Wird in Schweineställen in Bälde Hanf angebaut?
Monika Gerlach

Künftig sollen Schweinebauern Cannabis anpflanzen, so die Idee der Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte. Der Vorschlag findet nicht bei allen Anklang. 

In Niedersachsen stehen aufgrund der Schweinekrise im vergangenen Jahr viele Ställe leer und werden wegen Betriebsaufgaben auch nicht mehr genutzt. Für Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte könnte die geplante Cannabis-Freigabe für einige Betriebe eine Chance sein, die Gebäude durch Hanfanbau zu nutzen.

«Für den Indoor-Anbau, beispielsweise in alten Schweineställen, der auch eine Sicherheit bietet, kann ich mir durchaus vorstellen, dass das funktioniert», so die Ministerin  in Hannover gegenüber dem Fernsehsender NDR. Das könne eine Möglichkeit für Landwirte sein, die Liegenschaften zu verpachten, beispielsweise an die Cannabis Social Clubs, die künftig den legalen Anbau betreiben. 

Staudte ist der Auffassung, dass der Anbau im Stall von Vorteil für die Sicherheit ist. «Wir wollen beim Cannabis mehr Qualitätssicherung und Kontrollen und zudem wissen, welche Inhaltsstoffe in welcher Konzentration vorhanden sind»,  erläuterte die Agrarressortchefin. Die Qualitätsstandards liessen sich im Stall einfacher staatlich kontrollieren. Nun müsse abgewartet werden, wie das Gesetz der Bundesregierung aussehen werde. Ihre Zukunftserwartung sei, «dass der Anbau von Cannabis immer mehr kontrolliert ausgeweitet wird.»

Der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN),  Torsten Staack, äusserte gegenüber dem NDR, dass dies «ein nett gemeinter Vorschlag, aber keine echte Option» sei. Er bezweifelt, dass viele Betriebe tatsächlich in Erwägung ziehen, Cannabis in leerstehenden Ställen anzubauen.

Schweinehalter seien Tierhaltungsexperten, so Staack. Hanfanbau sei ein anderes Gebiet und erfordere ganz andere Kenntnisse und Vermarktungsstrukturen. Auch der Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen, Ulrich Löhr, sieht laut NDR im Hanfanbau nur begrenzte Möglichkeiten für Landwirte. «Es wird ein Nischenprodukt sein und auch bleiben.» Löhr sieht zudem in den hohen Kosten ein Problem. Ställe müssten mit viel Geld umgebaut werden. Der Diebstahl durch «ungefragte Erntehelfer» sei zudem ein Unsicherheitsfaktor.  

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ganzen Artikel lesen ▸ Quelle: schweizerbauer.ch

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